„Goldenes Visum“: Neuseeland verzeichnet Ansturm von Investoren
„Goldenes Visum“: Neuseeland verzeichnet Ansturm von InvestorenAuswandern nach Neuseeland: Das steckt hinter dem „Goldenem Visum“Auswandern nach Neuseeland? Mit viel Geld geht das einfacher als ohne.In einer Welt wachsender Spannungen und Unsicherheit zieht es immer mehr Wohlhabende an entlegene, stabile Orte. Neuseeland setzt mit einem neuen Visumsprogramm gezielt auf diese Zielgruppe – und verzeichnet bereits kurz nach dem Start eine hohe Nachfrage.Das Recht zu erhalten, in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten, kann ein langwieriger und schwieriger Prozess sein. Doch mit dem nötigen Geld ist das aber nicht immer der Fall. Sogenannte „Goldene Visa“ bieten wohlhabenden Menschen die Möglichkeit, sich das Recht auf einen Wohnsitz regelrecht zu „erkaufen“ – manchmal sogar ohne in dem Land leben zu müssen. Das Motto: „Aufenthalt durch Investition“.Neuseeland hat sein „Active Investor Plus“-Investorenvisum überarbeitet – um noch mehr Wohlhabende anzulocken. Zu den Änderungen gehören die Abschaffung der Englischkenntnisse, die Verkürzung der Aufenthaltsdauer für Investoren im Land, die Senkung der Mindestinvestitionsschwellen und die Vereinfachung der Anlagekategorien.„Game Changer“: Verzicht auf SprachkenntnisseBereits zum Start des „Golden Visum“ Anfang April hatte Neuseelands Einwanderungsministerin Erica Stanford gegenüber der „Australian Financial Review“ erklärt, sie rechne mit großem Andrang – insbesondere aus den USA und Europa. Die geopolitische Unsicherheit veranlasse viele vermögende Menschen, sich nach sicheren Alternativen im Ausland umzusehen, sagte sie damals.Rund drei Wochen später zeigt sich, dass diese Einschätzung durchaus zutreffend war. Seit Inkrafttreten der neuen Regelungen am 1. April 2025 hat die neuseeländische Einwanderungsbehörde Immigration New Zealand bereits 53 Anträge erhalten – davon elf in der sogenannten „Balanced“-Kategorie und 42 in der „Growth“-Kategorie. Zusammengenommen entspricht das einem geplanten Mindestinvestitionsvolumen von 320 Millionen neuseeländischen Dollar – umgerechnet knapp 170 Millionen Euro.Blobfisch: Vom hässlichsten Tier der Welt zum „Fisch des Jahres“World Happiness Report: Wo die glücklichsten Menschen der Welt lebenAuch beim Online-Interesse ist ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen: Zwischen dem 26. März und dem 18. April 2025 verzeichnete die Webseite von Immigration New Zealand über 4.279 Besuche auf der Antragsseite für das Investorenvisum. Die begleitende Nachrichtenseite wurde sogar mehr als 6.880 Mal aufgerufen – ein Anstieg von rund 250 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die meisten Besuche kamen – nach Neuseeland selbst – aus den USA, Indien, Australien, Großbritannien und China. Stanfords optimistische Prognose zum Programmstart hat sich damit erfüllt.Interesse aus den USA ist großFür Neuseeland kommt der Investorenandrang zur rechten Zeit: Nach einer tiefen Rezession setzt das Land verstärkt auf ausländisches Kapital, um Wirtschaftswachstum zu stimulieren und Infrastrukturprojekte zu finanzieren.Ein Mann bewundert die beeindruckende Natur Neuseelands.Im Vergleich dazu hatte die frühere Investoren-Kategorie, die zwischen Juli 2022 und März 2025 galt, in den fast drei Jahren ihres Bestands nur insgesamt 115 Anträge geliefert. 25 davon haben sich nun dafür beworben, ihre bisherigen Anträge auf die neue Kategorie umlegen zu lassen.Isolation als PluspunktWährend auch andere Länder wie Malta, Italien oder Griechenland sogenannte „Goldene-Visa“-Programme anbieten, gilt Neuseeland mit seiner abgelegenen Lage im Südpazifik als besonders attraktiv – ein sicherer Rückzugsort in einer instabilen Welt. Damit hat der Inselstaat augenblicklich einen Wettbewerbsvorteil, vor allem da der Nachbar Australien sein entsprechendes „Goldenes Visum“ eingestellt hat. Das spielt Neuseeland in die Karten.Das Land hat sich seit Jahren einen Ruf als Zufluchtsort im Falle einer Apokalypse aufgebaut – sei es eine Klimakatastrophe oder ein Kollaps der menschlichen Zivilisation. Neuseelands Vorteile:Als Insel ist es leichter für das Land, seine Grenzen zu überwachen und Migration damit erfolgreich zu begrenzen.Der Pazifikstaat weist eine geringe Temperatur- und Niederschlagsvariabilität auf. Das heißt, dass dort trotz der Auswirkungen des Klimawandels vermutlich relativ stabile Bedingungen bestehen bleiben.Neuseeland ist groß genug, um sich im Hinblick auf Energie und Landwirtschaft selbst zu versorgen. Laut einer in der Fachzeitschrift „Risk Analysis“ veröffentlichten Studie ließen sich hier gar ein Nuklearkrieg, ein Asteroideneinschlag oder der Ausbruch eines Supervulkans, die allesamt Sonnenlicht reduzieren würden, noch am ehesten überleben.• Als Insel ist es leichter für das Land, seine Grenzen zu überwachen und Migration damit erfolgreich zu begrenzen.
• Der Pazifikstaat weist eine geringe Temperatur- und Niederschlagsvariabilität auf. Das heißt, dass dort trotz der Auswirkungen des Klimawandels vermutlich relativ stabile Bedingungen bestehen bleiben.
• Neuseeland ist groß genug, um sich im Hinblick auf Energie und Landwirtschaft selbst zu versorgen. Laut einer in der Fachzeitschrift „Risk Analysis“ veröffentlichten Studie ließen sich hier gar ein Nuklearkrieg, ein Asteroideneinschlag oder der Ausbruch eines Supervulkans, die allesamt Sonnenlicht reduzieren würden, noch am ehesten überleben.Klärungsbedarf beim ImmobilienbesitzDas neugestaltete neuseeländische Visumsprogramm bietet zwei Investitionswege. In der „Growth“-Kategorie müssen mindestens fünf Millionen neuseeländische Dollar – rund 2,6 Millionen Euro – in risikoreichere Anlageformen wie Unternehmen oder Fonds investiert werden. Die Mindestaufenthaltsdauer beträgt dafür nur 21 Tage über die dreijährige Laufzeit. Die „Balanced“-Kategorie hingegen verlangt zehn Millionen neuseeländische Dollar über fünf Jahre, investiert in eine Mischung aus Anleihen, Aktien oder ausgewählten Immobilienprojekten. Der vorgeschriebene Aufenthalt im Land beträgt hier 105 Tage, kann jedoch durch höhere Investitionen reduziert werden.In diesen Städten leben die reichsten Menschen der WeltBitte anschnallen: Die schönsten Landeanflüge der WeltEin mögliches Hindernis bleibt derzeit jedoch noch bestehen: Neuseelands seit 2018 geltendes Verbot für Ausländer, Wohnimmobilien zu kaufen. Nur neuseeländische Staatsbürger, Menschen mit ständigem Wohnsitz sowie Staatsangehörige Australiens und Singapurs dürfen aufgrund bilateraler Abkommen uneingeschränkt Eigentum erwerben. Eingeführt wurde diese Regel einst unter der früheren sozialdemokratischen Regierungschefin Jacinda Ardern, die damit steigenden Immobilienpreisen entgegenwirken wollte. Auch ein Skandal um den Verkauf neuseeländischer Pässe, in den unter anderem PayPal-Mitgründer Peter Thiel verwickelt war, trug zu der Entscheidung bei. Laut lokaler Medienberichte zog Thiel seine im Land umstrittenen Investments Anfang dieses Jahres dann auch wieder ab.Mehr Inspiration gesucht? Tipps für alle Top-Reiseziele findest du beim , die besten Reiseangebote auf unserer Deal-Seite.